Gesunde Nahrung

paleo_blog_head

Eine gesunde Ernährung muss insbesondere folgende Voraussetzungen erfüllen:

Sie muss den Organismus mit allen wichtigen Makro- und Mikronährstoffen in der jeweils benötigten Menge versorgen.

  • Sie sollte der genetischen Adaptation des Menschen entsprechen.
  • Sie darf auf Dauer nicht mehr Energie zur Verfügung stellen als die jeweilige Person verbraucht.
  • Die verzehrten Nahrungsmittel sollten originär, frisch und reich an natürlichen Nährstoffen sein.
  • Sie sollten nicht industriell verarbeitet oder hergestellt und frei von chemischen Zusatzstoffen oder Schadstoffen sein.

 

Nährstoffversorgung und genetische Adaptation

Das heutige Überangebot an Nahrungsmitteln in der westlichen Welt würde eine mengenmäßig ausreichende Versorgung mit allen wichtigen Makronährstoffen und bis auf wenige Ausnahmen auch mit Mikronährstoffen durchaus erlauben. Die Qualität unserer Nahrungsmittel in Bezug auf die Inhaltsstoffe, nämlich Nährstoffe einerseits und Chemikalien bzw. sogar Schadstoffe andererseits, sowie die vorherrschenden Ernährungsgewohnheiten (aber durchaus auch ein Teil der offiziellen Ernährungsempfehlungen) wirken sich allerdings eher negativ aus. Es herrscht heute eine große Diskrepanz zwischen genetisch determinierter Adaptation unseres Stoffwechsels an die Nahrung, die sich in den letzten 50000 Jahren nur ganz unwesentlich verändert hat, und der v. a. in den Industriestaaten praktizierten Ernährung.

Das heute empfohlene Verhältnis der Makronährstoffe/Energieträger von 50–60% Kohlenhydrate, 30% Fett und 10–15% Eiweiß passt nicht zu unserer genetisch determinierten Stoffwechseladaptation an 25–40% Kohlenhydrate, 35–50% Fett und 20–35% Eiweiß. Der moderne Mensch deckt ca. ⅓ seiner Energie aus dem Verzehr von stark verarbeiteten Getreideprodukten und raffiniertem Zucker sowie Alkohol. Rechnet man Milchprodukte, Fleisch- und Wurstprodukte sowie Pflanzenöle hinzu, so ernährt sich der moderne Mensch ganz überwiegend von Nahrungsmitteln, die es vor > 10000 Jahren nicht gab und an die er daher genetisch und metabolisch auch nicht bzw. nicht ausreichend adaptiert ist. Der Verzehr großer Mengen von Getreideprodukten, so wie heute üblich und offiziell auch empfohlen, muss sehr kritisch betrachtet werden, denn dadurch werden andere, weit wichtigere Nahrungsmittel wie frisches Obst und insbesondere frisches Gemüse zu wenig verzehrt. Über stark verarbeitete Getreideprodukte werden verstärkt gesättigte Fettsäuren (insbesondere Palmitinsäure) und die Omega-6-Fettsäure Linolsäure aufgenommen. Beide Fettsäuren wirken sich ungünstig auf den Lipidstoffwechsel aus (Cholesterinerhöhung, LDL-Oxidation). Da im Getreide z. B. die wichtige Aminosulfonsäure Taurin nicht enthalten ist, kann der bei hohem Getreidekonsum reduzierte Verzehr von Fleisch

(wichtige externe Taurinquelle) zu einem Taurinmangel führen. Taurin schützt als wichtiges Antioxidans (Thiolgruppen) vor oxidativem Stress und ist von großer Bedeutung für die Herz-Kreislauf-Funktionen (stärkt die Pumpleistung, senkt den Blutdruck, stabilisiert den Rhythmus). Weitere Probleme bei hoher Getreidezufuhr betreffen die Minderversorgung mit Vitamin A, C, D und B12 (überwiegend durch die im Zuge erhöhter Getreidezufuhr reduzierte Aufnahme von Obst und Gemüse). Die mit dem Getreide verstärkt aufgenommenen Lektine, Amylase- und Proteasehemmer können verschiedene unerwünschte Effekte auslösen, wie Störung der Darmschleimhautbarriere (leaky gut), Allergisierung und Störung von Verdauungsfunktionen.

Energiezufuhr

Der moderne Mensch ernährt sich ganz überwiegend von Nahrungsmitteln mit hoher Energiedichte. Dadurch wird das Sättigungsgefühl erst spät erreicht und eine deutlich über dem Bedarf liegende Energiezufuhr erst möglich. Die hyperkalorische Ernährung mit Produkten, die nicht mehr die erforderlichen Nährstoffgehalte aufweisen, ist zusammen mit der Bewegungsarmut eine der Hauptursachen für viele „Zivilisationskrankheiten“.

Qualität der Nahrungsmittel

Der überwiegende Teil der heute in Deutschland und Österreich verzehrten Nahrungsmittel ist industriell hergestellt bzw. weiterverarbeitet. Viele dieser Industrienahrungsmittel enthalten zugesetzte Chemikalien zur „Veredelung“, d.h. zur Verbesserung des Geschmacks und des Aussehens, sie enthalten Konservierungsstoffe und nicht selten auch Umweltschadstoffe. Der Verbraucher ist an dieser Entwicklung nicht ganz unschuldig, da er immer weniger Geld für seine Nahrungsmittel ausgeben will, obwohl diese die Grundlage seiner Gesundheit und Leistungsfähigkeit sein sollten.

Empfehlungen:

Adaptieren Sie Ihre Nahrungsmittelzufuhr an Ihre genetische Ausstattung, die sich im Vergleich zu unseren Vorfahren von vor > 10000 Jahren nicht geändert hat, d. h.:

  • Reduziere deinen Verzehr von Getreideprodukten, Milch und Milchprodukten, Fleisch- und Wurstprodukten.
  • Iss vermehrt unbelastetes Obst und Gemüse (unsere Vorfahren haben täglich > 1 kg gegessen), hochwertiges Fleisch (z. B. Biogeflügel, Straußen- und Bisonfleisch, unsere Vorfahren haben täglich > 500 g Fleisch gegessen).
  • Meide soweit wie möglich Süssigkeiten, Zucker, Alkohol.
  • Verzichte auf Fertigprodukte und Industrienahrung.

Tipp: Hochwertige Nahrungsmittel sind die Basis unserer Gesundheit. Sie kosten Geld. Gebe daher für deine Nahrungsmittel soviel Geld aus, wie es dir gerade noch möglich ist. Diese Investition lohnt sich mit Sicherheit.

Aus orthomolekularmedizinischer Sicht ist es nach jahrelanger Fehlernährung durchaus sinnvoll, in einer Laboranalyse neben den immer wieder analysierten Blutfettwerten auch die Blutspiegel wichtiger Mikronährstoffe zu untersuchen und die Entwicklung im Rahmen einer hier empfohlenen Ernährungsumstellung durch Laborkontrollen zu dokumentieren. Gerade zu Beginn einer solchen Ernährungsumstellung kann eine gezielte Zufuhr wichtiger Nährstoffe nach Laborergebnis sehr sinnvoll sein.

Quelle: Friedrichsen HP: Gesunde Ernährung 2009 OM – Zs. f. Orthomol. Med. 2009; 4: 20–21

 

2017-02-28T20:59:20+00:00

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen